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Exklusive Heimatlandgeschichten


Der schwarze Tod holte 99 Seelen. Adam Degenkolbe entwickelte ein Wundermittel.

99 seelen durch den schwarzen tod geommen. ein wirksames mittel zum schutz wurde von adam degenkolbe gefunden. interessante Geschichte im Video
Das Video öffnet sich, nach einem Klick auf das Bild.
Textabschrift:

Ok, da wir wir zur Zeit wieder eine Epidemie haben.   Das gab es in früheren Jahrhunderten auch sehr oft.   Am gefürchtetsten war in unserer Region der schwarze Tod. Anno 1637 kam die Pest nach Podebuls – auch in den Gasthof. | Die Pest hat dort sehr stark gewütet. Fast die gesamte Familie wurde von der Pest angesteckt.

Dann fielen schon ersten der Pest zum Opfer.

Und zwar: - Den 29. September, am heiligen Michaelis-Tage, früh stirbt Georg auf dem Kellerhause zu Würchwitz an der Pest.   Kurz darauf am 10. Oktober sirbt Augustin Gratschn zu Podebuls, Stiefsohn Georg Meuches.   Vermutlich Pest, weil er braune Flecken am Leibe gehabt hatte.

Zwei Tage gelegen. - Am Folgetag wurde er mit Lied – also nicht sang- und klanglos wie es damals üblich war - auf dem Gottesacker zu Lobas begraben.

Der nächste Tode aus der Familie.

Am 5. November stirbt auch an der Pest, auch Gratschn, Stieftochert Maria Meuchin, im 15. Jahr ihres Alters.

Begraben am folgenden Tag mit Lied und Text auf dem Kirchhof zu Lobas.   Am Abend des 15. November sterben beide Knaben im Gratschn-Haus zu Podebuls. Hans, ein Stiefknabe von 13. Jahren, Meuchens Sohn.

Und Barte, Grotschn leiblicher Sohn im Alter von 15 Jahren und 16 Wochen. - Beide an der Pest.

Begraben wurden sie mit Lied und Spruch auf dem Kirchhof zu Lobas am folgenden Tage. | Und nun hat der Pfarrer am Jahresende noch ergänzt:
Summa summarum: 1637 41 Verstorbene.
Im vorherigen 1636. Jahr waren 58 an der Pest gestorben.   Darunter meine jüngste Tochter Magdalena, 14 Jahre alt. - Also, im Jahr zuvor hat die Pest in Podebuls sehr stark gehaust.
Man muss dazu sagen, es ist mitten im 30-jährigen Krieg gewesen. | Damals kamen ständig Söldner in unsere Region. - Es war die Zeit nach der Schlacht bei Lützen. Erst brachten die Schweden die Pest.
Dann brachten die Holtschen Reiter die Pest hierher. | Übrigens, der General Holt hat dann die Stadt Altenburg besetzt und geplündert. | Er hatte sich teilweise sogar mit seinen Truppen in Altenburg niedergelassen, obwohl dort die Pest hauste.   Und er hatte sich als Strafe Gottes mit der Pest angesteckt. | Er war bei Adorf, wenige Tage nach dem er in Richtung Böhmen weiter gezogen war, verstorben. | Zur damaligen Zeit wohnten in der Kirchfahrt Lobas ca. 350 Einwohner. Man muss dazu sagen, es waren auch manchmal Knechte und Mägde aus anderen Orten da, die ihre Dienste hier ableisteten. Auf einem Bauerngut lebten zur damaligen Zeit der Bauer, die Bäuerin, einen Großknecht, einen Kleinknecht, eine Großmagd, eine Kleinmagd und ungefähr 8 bis 12 Kinder. - Wobei viele Kinder das 6 Lebensjahr meist nicht erlebt hatten. - Sie sind meist in jungen Jahren durch Kinderkrankheiten hinweggerafft worden. Natürlich, wenn die Pest kam, hatte es viele erwischt.   Man muss dazu sagen, zur Pestzeit, es war der 30-jährige Krieg.

Es war Hungersnot. | Es gab auch noch andere Krankheiten. - Die Leute waren schon ausgehungert und sehr schwach. | Wer da noch eine schwere Krankheit bekam – mit Fieber und Dehydrierung, der stirbt natürlich eher, als ein wohl genährter Bauer, der etwas entgegen zu setzen hat. Die ärmeren hatte es am meisten erwischt.

Was ich jetzt vorgelesen hatte, im Gasthof in Podebuls war die Pest im Oktober 1637 ausgebrochen.
Da sind in kürzester Zeit 4 Personen verstorben. - Die anderen hatten die Pest wahrscheinlich gehabt. Hatten dies aber überlebt. Das tolle ist auch noch.

In unserer benachbarten Region, in Wernsdorf. Das ist ein Kilometer Luftlinie von Kayna. | Das ist zwar jetzt im altenburgischen, früher gehörte es noch zu Kayna.   Dort wohnte ein Praktikus unter medizinbeflissenen, namens Adam Degenkolbe.   Er hatte ein Mittel gegen die Pest entwickelt.

In jahrelanger Forschung und Versuchen hatte er ein tolles, wirksames Mittel gegen die Pest entwickelt. Nachdem er verstorben war, war eines Tages Kirmestanz in Wernsdorf gewesen. - Und wie das so war, viele waren neugierig.   Denn dieses Mittel wurden weit weg von Wernsdorf und Kayna verkauft. | Degenkolbe hatte unheimlich viel Geld damit verdient.
Die Bauernsöhne und Knechte hatten die jüngste Tochter von Adam Degenkolbe mit Brandwein und Braunbier reichlich beköstigt.   Dadurch hatte sie um die Geisterstunde eine ziemlich lockere Zunge und gab das Rezept preis.

Sie erzählte, dass sie mit ihren Geschwistern, dem Vater und der Mutter bei Vollmondnächten in die Hühnergehege in der Nachbarschaft gegangen war. Die Hühnerkacke wurde dort eingelesen. Diese wurde dann mit verschiedenen Kräutern vermischt und in ein Gefäß reingepresst. - Es wurde ein Zettel angebracht – Antipestilenzium. | Als Verschluss wurde ein Holzpfropfen verwendet. - Dieses hochwirksame Mittel wurde in alle Welt geliefert.

Natürlich gegen ein gewisses Entgelt. | Es war wirklich sehr hochwirksam gewesen, denn danach ist hier kein Pesttoter mehr bekannt geworden. | Wenn man sich mit diesem Mittel eingeschmiert hatte - in der Achsel- oder Leistengegend – hatte man zwar schlimmer gestunken als die Pest. | Aber der Pestfloh hatte einen nicht mehr angebissen.
Und man wurde so mit dem Pestbazillus nicht mehr infiziert. | Gegen jedes Mittel ist ein Kraut gewachsen.

Aktualisierung von: Deborah Richter - 11.04.2023 - 13:04:20
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